Bundestagsabgeordnete Nina Warken mischt eigene Medizin an

Bild: Büro Warken

Die neue Bundesgesundheitsministerin besuchte die Möhler-Apotheke in Igersheim

Odenwald-Tauber/Berlin. Im Rahmen ihrer Sommertour durch den Wahlkreis besuchte die Bundestagsabgeordnete und Bundesgesundheitsministerin Nina Warken MdB die Möhler-Apotheke in Igersheim. Wie jedes Jahr ist die Politikerin während der parlamentarischen Sommerpause des Bundestages in ihrer Heimat Odenwald-Tauber unterwegs und besucht engagierte Bürgerinnen und Bürger, sowohl in Industrie und Handel, als auch in Ehrenamt und Vereinen. In Igersheim lag der Fokus darauf, wie eine Apotheke heutzutage arbeitet.

Apothekerin Sylvia Begemann empfing die Ministerin gemeinsam mit ihrem Team, der Filialapothekerin der Markelsheimer St. Urban Apotheke Doris Hahn und Kollege Tobias Reineck aus Heilbronn. Rund eine Stunde lang ließ sich Warken von den Apothekern die Betriebsabläufe und aktuelle Herausforderungen genau schildern. Die Abgeordnete legte dabei auch selbst Hand an; sie probierte den modernen Abholautomaten aus, suchte am Computer nach Medikamenten und lernte dabei gleich ein typisches Problem kennen: Viele Arzneimittel seien derzeit nicht lieferbar. „Ein Problem, dass sie auch aus ihrem Bekanntenkreis kenne“, so Warken. Auch die anhaltenden Schwierigkeiten mit der Übermittlung von E-Rezepten wurden thematisiert und gemeinsam erörtert. Klar sei, dass hier noch Nachbesserungsbedarf bestehe.

Danach durfte Nina Warken selbst zur Praktikantin werden: Sie schlüpfte in einen weißen Kittel und stellte unter fachkundiger Anleitung der Apothekerin ihre eigenen „Schnelle-Energie-Kapseln“ her. Wirkstoff: 100% Traubenzucker. „Einzelherstellung in veränderten und individuellen Dosierungen, das gibt es nur in der Apotheke vor Ort“, darüber zeigten sich Begemann und Warken unisono erfreut. Warken erfuhr entlang des Produktionsprozesses von den Problemen des Apothekenalltags: viel Bürokratie in Form von Dokumentationspflichten und nicht angepasste Vergütung.

Zum Abschluss überreichte Begemann der Ministerin eine kleine „Wunschliste“ aus der Praxis mit Verbesserungsvorschlägen und zeichnete das Bild der Apotheke der Zukunft vor Ort. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen würden gerne mehr Verantwortung übernehmen, was mehr Beinfreiheit  und mehr Kompetenzen für die Apothekerinnen und Apotheker bedeute. Warken erwiderte, sie nehme nicht nur ihre selbst hergestellten Kapseln mit nach Berlin, sondern auch viele neue und wichtige Eindrücke aus der Praxis.

Bürgermeister Frank Menikheim, der dem Termin ebenfalls beiwohnte, dankte der Ministerin für den konstruktiven Austausch und bezeichnete den hohen Besuch als ein besonderes Ereignis und große Ehre für die 5000-Einwohner-Gemeinde Igersheim.