Nina Warken zu Besuch bei INDUSTRONIC

Bild: Büro Warken

Nina Warken, Bundestagesabgeordnete des Wahlkreises Odenwald-Tauber und Bundesgesundheitsministerin, nutzt die parlamentarische Sommerpause des Bundestages zu einem Besuch bei INDUSTRONIC in Wertheim-Bestenheid.

Odenwald-Tauber. Sie wird begrüßt von Wolfgang Stallmeyer, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens und einigen weiteren Führungskräften. Mit dabei sind außerdem Mitglieder der CDU-Fraktion im Wertheimer Gemeinderat unter Führung von Axel Wältz.

Industronic ist mit 190 Mitarbeitern einer der Weltmarktführer in Wertheim. Hergestellt werden Kommunikations-, Beschallungs- und Alarmierungsanlagen für extreme Industrien, die geprägt sind von Staub, Schmutz, Hitze, Kälte und vor allem Explosionsgefahr. Stahl, Öl und Gas, Chemie und Wasserstoff sind typische Einsatzgebiete. In Großbritannien werde jetzt außerdem ein erstes CCS-Projekt (Carbon Capture & Storage) ausgerüstet, wie Stallmeyer in seinem hochinteressanten Vortrag zu berichten weiß

Besonderes Interesse zeigt Nina Warken an der Industronic Technik, vermittelt durch die Bereichsleiter Christine Segler, die in Mosbach als eine der Ersten dual Elektrotechnik studiert habe, und Hartwig Kuhn, der abnahmebereite Kundensysteme im Prüffeld vorstellt. Am Beispiel der Großexplosion in einer Raffinerie bei Ingolstadt werde die Bedeutung sicherer industrieller Kommunikation und Evakuierung besprochen.

Industronic behaupte sich in einer Zeit weltweiter wirtschaftlicher Unsicherheit. Das Deutschlandgeschäft sei erstaunlich stabil, aber es gebe dunkle Wolken über diesen energieintensiven Industrien. Wolfgang Stallmeyer betont daher die Wichtigkeit günstiger Industriestrompreise, die in Berlin laut Nina Warken in Vorbereitung seien.

Wachstumschancen gebe es vor allem im Service. Hier werde eingestellt. Das Exportgeschäft sei demgegenüber zur Zeit etwas schleppend. Umso wichtiger sei gerade jetzt das weltweite Netzwerk von Industronic. Interessant sei die Entwicklung in China: Während das lokale Geschäft dort unter einer schwachen Konjunktur leide, profitiere Industronic mit seiner Niederlassung in Peking von der chinesischen Seidenstraßenpolitik rund um den Globus.

Industronic setze stark auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiter als erster Führungsebene, verbunden mit sehr flexiblen Arbeitszeitmodellen, Homeoffice, Teilzeit und auch der Möglichkeit, über die Altersgrenze hinaus zu arbeiten.

Bei den Rahmenbedingungen für bessere und bezahlbare Kinderbetreuung sei die Politik gefragt. Zu einer längeren freiwilligen Lebensarbeitszeit könne die geplante Aktivrente beitragen.

KI habe eine zunehmende Auswirkung auf Geschäftsprozesse und Ausbildungspläne.
Gewerbliche Ausbildung stärker in Wertheim zu fokussieren, würde den technik-affinen Wertheimer Firmen und ihren Azubis spürbar helfen, ist sich Stallmeyer sicher.

Ein allgemeiner Wunsch von Wolfgang Stallmeyer seien Einsparungen in der öffentlichen Verwaltung im personellen Bereich, so wie es die Koalitionsregierung in Berlin vereinbart habe. In einer Zeit abnehmender Erwerbstätiger würden die Menschen in der Wirtschaft, im Mittelstand, bei Forschung und Bildung gebraucht. Innovationen sei dabei das Stichwort, was unser Land stark mache. In der Wirtschaft würden die Steuern für die öffentliche Verwaltung erwirtschaftet. Mit der derzeitigen Politik grabe die Verwaltung von der EU bis zur Kommune sich längerfristig selbst das Wasser ab. Diese Entwicklung müsse unbedingt in den Blick genommen werden. Verschlankende Transformation statt Kettensäge fordert Wolfgang Stallmeyer im Hinblick auf die derzeitige Politik der USA.

Für die Krankenhäuser seien laut Nina Warken konkrete Maßnahmen in Vorbereitung. Die Verbesserung der Krankenhausreform aus der letzten Wahlperiode sei für Warken ein Herzensanliegen. Der Blick dürfe nicht nur in die Ballungsräume und Städte mit ihren hervorragenden Universitätskliniken gehen, sondern vor allem auch in unseren ländlichen Regionen sei eine gute ärztliche Versorgung mit Krankenhäusern und Kliniken notwendig. Warken sei hier als Bundesgesundheitsministerin mit ihren Amtskolleginnen und Amtskollegen der Länder in einem sehr konstruktiven und kollegialen Austausch. Der Gesetzentwurf sei in der Abstimmung mit den Ländern. Denn Gesundheitspolitik falle grundsätzlich in die Zuständigkeit der Länder. Axel Wältz habe Verständnis für die komplexe Interessenlage bei diesen Themen und wünschte Nina Warken viel Erfolg verbunden mit einem Dank für ihre Unterstützung für die Region. Sie sei eine Wahlkreisabgeordnete, an die sich die Bürgerinnen und Bürger im Wahlkreis mit ihren Anliegen immer wende könne. Wältz überreichte Warken und Stallmeyer als Präsent je eine Flasche des von örtlichen Winzern kreierten Taubertaler Landweins „Der Zehnt“, mit dem das Bürgerspital in Wertheim unterstützt werde. Industronic seinerseits dankte abschließend für den Besuch und das Interesse sowie für die offene und intensive Diskussion.